Es begann mit einem Fehltritt. Genauer gesagt, ist jemand vor einiger Zeit im Laufe eines ausgelassenen Sommerfestes im berauschten Zustand durch eine alte 12-saitige Hagstrom Gitarre gelaufen, die mal kurz ins Gras gelegt wurde. Der Korpus erlitt einen Totalschaden, der Rest ist über ein paar Umwege dann irgendwann bei mir gelandet. Mein erster Gedanke, als ich diesen mächtigen Hals mit stolzen 55 mm Sattelbreite in Händen hielt, war: Alter Schwede! Er hat mich spontan an die „Vasa“ erinnert, einstiges Prestige-Objekt der schwedischen Marine unter Gustaf Adolf. Das imposante aber leider auch allzumächtige Kriegsschiff ist tragischerweise 1628 gleich bei seiner Jungfernfahrt langsam aber stetig voll Wasser gelaufen und nach 20 Minuten sang- und klanglos abgesoffen. Trotzdem wurde sie 1961 gehoben und restauriert und gilt seitdem als eine Art Wahrzeichen Schwedens und wird seit 1990 stolz im Vasa-Museum in Stockholm ausgestellt. Die Schweden sind ein sehr sympathisches Volk. Man verbindet hierzulande gerne Elche, Pipi Langstrumpf, Volvo und Abba mit den Skandinaviern aber auch Stieg Larsson, die Hellacopters, das Sweden-Rock Festival und eben Hagstrom Gitarren kommen von dort. Ein kleines Schweden Highlight: 2012 gab es bei IKEA den Armleuchter Söder! Seit gleichnamiger Herr allerdings bayerischer Ministerpräsident ist, ist auch der originelle Armleuchter wieder aus dem Programm genommen worden. Schade eigentlich. Einen guten Eindruck über dieses tolle Land kann man sich auch unter vistitsweden verschaffen!
Da mir der Hals trotz seiner Wucht sehr gut gefallen hat, v.a. die Kopfplatte mit den Perlmuttverzierungen, hab ich beschlossen, ihn in Form einer E-Gitarre neues Leben einzuhauchen. Auch die Brücke und die Reglerplatte (war ursprünglich die Abdeckung der Halsschrauben) stammen noch von der alten Hagstrom H-33/BJ-12 von ca. 1970. Zwischen 1925 und 1982 wurden Hagstrom Instrumente in Älvdalen in Schweden hergestellt. Seit 2005 gibt es wieder Hagstrom Gitarren – die werden allerdings in Fernost gebaut.
Die Decke des „Flaggen-Korpus“ hab ich wieder mal aus den Resten meines Terrassenbodens aus Lärche gezimmert. Der breite „Wide-Range Humbucker“ kommt vom englischen Nobelhersteller „Creamery“! Mithilfe des kleinen Schiebeschalters kann eine Spule kurzgeschlossen werden, was sowohl einen Single-Coil wie auch Humbucker-Betrieb ermöglicht. Ein paar Soundbeispiele wie immer im Video.
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