No 081 Veranda LP Special

Die Zeit Mitte der 2010er Jahre gelten nicht gerade als die beste der Firma Gibson. Der damalige Vorstandsvorsitzende oder CEO, wie man heut so gerne sagt,  Henry Juszkiewicz, hat es durch allerlei Fehlentscheidungen sogar bis zur Insolvenz im Jahre 2018 des legendären US-Herstellers geschafft. Die ganze Geschichte kann man gut in diesem Artikel von „Gitarre & Bass“ nachlesen. Aus eben dieser Epoche bekam ich kürzlich eine „Melody Maker“, damals für sehr kleines Geld verhökert und somit in Konkurrenz zum eigenen „Epiphone“ Label. Ich hab den Eindruck, man hat damals sämtliche Features der klassischen Modelle wild durcheinander gemischt und unter verwirrenden Bezeichnungen auf den (Billig) Markt geworfen.

Melody Maker

Die klassische Melody Maker wurde von 1959 bis 1971 gebaut und hatte immer einen dünnen und planen Mahagonikorpus in LP – (auch mit Double Cutaway) und später auch in SG Form. Sie war auch immer mit schmalen Single Coil Tonabnehmern bestückt. Nicht mehr so unter Herrn Juszkiewicz: Zu Ehren des 120-jährigen Jubiläums von Gibson (Firmengründer Orville Gibson hat bereits 1894 seine erste Mandoline gebaut!) hat man hier ein Nobelmodell herausgebracht. Völlig untypisch gab es einen Mahagonibody mit aufgeleimter gewölbter Ahorndecke und zwei P-90 Tonabnehmer. Im zwölften Bund ist ein schönes „120 Anniversary“ Inlay eingelegt und am Trussrod-Cover steht „Melody Maker“.

Der Umbau

Im oberen Foto sieht man den Originalzustand der Gitarre in mattschwarz. Nachdem sie sich wirklich gut spielen ließ und auch hervorragend klang, beschloss ich, ihr eine neue Optik zu verpassen. Sozusagen ein „Makeover“. Sie hat jetzt ein antikes Naturfinish (nitro), cremefarbene Plastikteile, neue Potiknöpfe, eine alte Wrap-around Brücke und ein neutrales Trussrod Cover. Als Sahnehäubchen hab ich das Schlagbrett im Stil einer „Les Paul Special“ gefertigt und der Wölbung der Decke angepasst. Sie ist immer noch eine sehr gute Gitarre, allerdings jetzt auch optisch voll mein Ding!