No 061 Veranda Ho(fner)

Hopf SG Studio, Hofner V2, Hoyer EagleIm Laufe der letzten Jahre haben sich u.a. drei alte deutsche Gitarren-Rudimente bei mir angesammelt, die witzigerweise alle mit „Ho“ begannen: HOpf, HOfner und HOyer. Wie mir das so im Frühjahr 2019 erstmalig ins Auge stach, als die drei zufällig nebeneinander im Mehrfachgitarrenständer standen, dachte ich mir spontan „HoHoHo“ – die drei sollten bis Weihnachten wieder zu neuem Leben erweckt werden! Früher hätte ich versucht, derart zugerichtete Gitarren wieder möglichst „original“ zu restaurieren. Heute seh ich das anders. Warum der eigenen Phantasie nicht ein bisschen Raum lassen, und etwas Neues im Stile der alten Hersteller kreieren? Wie ich das jeweils gemacht habe, kann man hier nachlesen!

Hofner

Höfner Vintage Solidgitarren (Colorama, Brokat,...)Die ehemals Bubenreuther Instrumentenbaufirma Höfner dürfte schon allein wegen ihres Jahrhundertwurfes, dem „Beatles-Bass“, die weltweit bekannteste deutsche Gitarrenmarke sein. Die Firma wurde von Karl Höfner 1864 gegründet. Die durchaus bewegte und sehr interessante Geschichte von Höfner kann man sehr ausführlich auf deren Website nachlesen. Vor allem in den 1960er Jahren waren einige wunderschöne Solidbody Gitarren im Programm – siehe Foto! (Oben rechts: Eine Hofner Colorama V2 172 (Selmer Exportmodell) im Originalzustand, links daneben meine frei interpretierte Restauration)

Der Wiederaufbau

Höfner Colorama 172 V-2Der Rumpf der Hofner war der am schlechtesten erhaltene von den dreien. Der Originallack wurde abgeschliffen, die Tremolofräsung erweitert und das Headstock-Overlay hatte sich nahezu komplett abgelöst. Es waren auch tatsächlich keinerlei Hardwareteile mehr vorhanden. Sowohl die Brücke wie auch die Mechaniken stammen aus meiner Krabbelkiste und sind qualitativ deutlich über den Originalen (…die knallrote war einige Zeit in meinem Besitz) anzusetzen. Das Pickguard musste groß genug sein um die von mir verschlossene Tremolofräsung zu kaschieren. Als Pickups kamen chinesische Repliken des legendären „Toaster“ PUs zum Einsatz. Klingen hervorragend. Die ovale Reglerplatte (bin kein großer Freund von Rechtecken) beherbergt pro PU einen Schiebeschalter und einen Master Volumen- und Toneregler mit „Teacup“ Knopf. That’s it.