Schon im April 2017 konnte ich mit der „Hansa Lübeck Gitarre“ nachweisen, dass die Geschichte der elektrischen Gitarre nicht erst im 20. Jahrhundert begann, sondern schon 400 Jahre früher. Jetzt muss ich meine Forschungsergebnisse von damals sogar nochmal korrigieren, da jetzt die erste E-Gitarre aus der Kreuzfahrerzeit (13. Jahrhundert) vorliegt. So hätte ich diesen Text wahrscheinlich begonnen, wenn das Instrument zum 1. April fertig geworden wäre. Ist es aber nicht. Darum jetzt die doch etwas unspektakulärere Version. Dass ich es mag, Gitarren zu bauen, die auch aus einer anderen Zeit hätten stammen können, sieht man auch gut an der „Celtic“ oder der „Copperhead“ Gitarre. Die Idee zu einer Ritter-Gitarre kam mir schon vor etlichen Jahren, als ich auf einem Flohmarkt diesen antiken Untersetzer mit Rittermotiv aus Messing fand. Hat mich an die geschnitzten Schalllochverzierungen alter Lauten erinnert. Seit der Zeit hab ich dann begonnen, weitere Hardwareteile aus Messing zu sammeln um vielleicht irgendwann mal eine Rittergitarre daraus zu bauen.
Ich denke jedes Kind der 1960er kennt diesen Film von 1952 mit Robert Taylor und Liz Taylor (nicht verwandt oder verschwägert): „Ivanhoe – Der schwarze Ritter“ nach dem gleichnamigen historischen Roman von Sir Walter Scott. Ein echter Klassiker meiner Kindheit. Oder auch „Die Rache des Ritter Ivanhoe“ aus Italien mit beeindruckender Pappmache Burg. Gut, zehn Jahre später hat man sich dann allerdings schon eher den „Ritter der Kokusnuss“ von Monty Python mit dem legendären Kampf zwischen König Artus und dem schwarzen Ritter reingezogen (Achtung: Nichts für schwache Nerven!). Mittlerweile ist zwar meine Ritterbegeisterung schon weitgehend abgekühlt, aber diese Gitarre zu bauen hat dennoch großen Spass gemacht.
Während der aktuellen Corona Krise hab ich begonnen, meine sämtlichen Bestände zu sichten und zu sortieren, unter anderem auch meine Messingteilekiste. Das war sozusagen der Startschuss. Zeit für die Rittergitarre. Einen schönen Mahagonihals mit mehr als passendem Kreuzritter Inlay im 12. Bund hatte ich ebenfalls im Regal. Außerdem hab ich letzten Sommer drei mindestens 50 Jahre alte Treppenstufen aus vermutlich afrikanischem Sipo Holz von meinem Freund, dem Glambfenbastler, bekommen. Da musste die erste jetzt auch dran glauben. Ein kleines Bautagebuch, das fast jeden Bauabschnitt im Bild zeigt, hat es, wie auch schon beim „Status Quo“ Projekt, wieder auf der Veranda Facebookseite gegeben und kann dort immer noch angesehen werden. Ansonsten denk ich, dass die Fotos alles Weitere zeigen und somit selbsterklärend sind. Die stimmungsvollen Außenaufnahmen entstanden übrigens im sogenannten „Burgstallwald“ bei Gunzenhausen.
The logo and the brand name are trademarks of Veranda Guitars
All other trademarks are the trademarks of their respective owners.