Vor zwei Jahren hab ich einen Fender Champ 600 in eine alte Branntweinkiste gebaut, den Veranda „Whisky Champ“ (Foto links). Ich mag diese antik anmutenden Holzkistenamps. Diesmal wollte ich einen etwas bühnentauglicheren Vertärker in ähnlichem Outfit zimmern. Dass passende Chassis hab ich einem älteren Harley Benton GA-15 entnommen. Dieser kleine Röhrenamp wird jetzt schon seit ein paar Jahren nicht mehr gebaut, ist aber immer noch „Kult“ bei vielen Röhrenfreunden. Es gibt auch jede Menge Umbau- und Modifikationsanleitungen dazu in zahllosen Foren. Dort liest man dann auch immer wieder, dass viele Exemplare einen sehr lauten Brumm schon im Leerlauf zeigen, dass häufig Kondensatoren wegen Überhitzung das Zeitliche segnen und dass der werkseitig verbaute Lautsprecher nicht viel taugt.
Das erste Problem, den Brumm, hatte mein Amp glücklicherweise von vornherein nicht gehabt. Gegen die Überhitzung der Kondensatoren wird fast einstimmig empfohlen, diese durch teurere und somit auch hitzebeständigere Exemplare zu ersetzen. Die verwendeten (und immer sehr gut klingenden!!) EL84 Endstufenröhren sind im Originalgehäuse hängend an der Unterseite des Metallchassis montiert. Im Betrieb werden sie dann sehr heiß, und da Wärme ja bekanntlich nach oben steigt, heizen sie eben auch alles Darüberliegende mit auf. Das macht dann oft Probleme. Deshalb hab ich mich hier entschieden, das ganze Ampchassis hochkant zu montieren. Jetzt ragen die Röhren „liegend“ ins Verstärkerinnere und die entstehende Hitze kann elegant durch ein auf der Gehäuseoberseite montiertes Metallgitter entweichen. Das schont die Kondensatörchen gewaltig! Das dritte Manko, den schwachen Lautsprecher, konnte ich auch durch die Verwendung zweier vorhandener 10″ Celestion Speaker eliminieren. Beim Bau des neuen Gehäuses, hab ich mich optisch grob am legendären VOX AC-30 orientiert. An altem Holz hab ich so ziemlich alles verwendet, was mein Keller hergab. Von der zerlegten Munitionskiste bis hin zum klassischen geriffelten Veranda-Brett kam alles mögliche zum Einsatz. Ein Ledergriff lag noch rum, der andere stammt vom Harley Benton. Gehäuseecken und der Bespannstoff sind noch originale VOX Ersatzteile aus meiner Wutzdog Ladenzeit. Vier Tage hab ich gesägt, geschraubt, geschliffen und lackiert. Dann alles zusammenmontiert. Jetzt ist er fertig. Das Ergebnis: Ich bin hin und weg! Die Kiste klingt dermaßen druckvoll und warm, dass es eine ganze Freude ist! Den Plan, mich an ein paar Modifikationen auf der Platine zu versuchen hab ich erst mal auf Eis gelegt. Warum auch? Logischerweise klingt er am Besten bei voller Lautstärke. Dann ist er aber schon sehr laut…
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